Vor kurzem stieß ich auf das Buch „Die Abenteuer des Jonathan Gullible“ von Ken Schoolland, ein weiteres libertäres Kinderbuch, dass es dazu auch noch schon seit 1998 gibt. Mittlerweile kann man das Buch sogar gratis lesen, doch dazu später mehr.
Der volle Titel des Buchs lautet: „Die Abenteuer des Jonathan Gullible. Eine marktwirtschaftliche Odysee“. Neulich habe ich es nicht nur selbst gelesen, sondern auch mit anderen gelesen und diskutiert und dabei kam die Frage auf, ob es wirklich ein Kinderbuch ist. Auf meine Meinung dazu und über das Buch allgemein komme ich später zurück. Doch zuerst: worum geht es eigentlich?
Der junge Jonathan Gullible wird mit seinem Segelboot von einem schweren Sturm an das Ufer einer fremden Insel gespült. Zunächst überwältigt von der Schönheit der Insel muss er rasch feststellen, dass seine Begegnungen mit den seltsamen Bewohnern und ihren befremdlichen Angewohnheiten ein aufregendes und nicht ganz ungefährliches Abenteuer sind. Holzfäller bringen Bäume mit Knüppeln zum Umstürzen, Menschen laufen auf den Knien durch die Straßen und im Zoo sitzen Menschen vis-à-vis wilden Tieren hinter Gittern. Nagelneue Häuser stehen leer, obwohl Wohnungsmangel herrscht, Friseuren droht fürs Haareschneiden die Todesstrafe und Familien liefern ihre Großeltern gegen eine Prämie bei der Behörde ab. Die Menschen glauben an die Zauberkraft einer Traummaschine, kaufen begeistert Tickets für eine Show, die sie um ihr Erspartes erleichtert und lassen ein Orakel für sie denken.
Der freundliche Junge stößt auf Misstrauen und Ablehnung, Ahnungslosigkeit, Furcht und Resignation. Courage und Eigeninitiative sind dagegen bei den Menschen rar. Nur sehr schwer gelingt es ihm, auf der Insel Fuß zu fassen und Freunde zu finden. Erst mit der Zeit bemerkt Jonathan, dass nicht die Menschen auf der Insel sonderbar sind, sondern die Gesetze und Kontrollen des dort herrschenden Hohen Rates. Die haben tiefe Spuren bei den Inselbewohnern hinterlassen und machen vielen das Leben zur Hölle. Als es ihm doch noch gelingt, die Insel in Richtung Heimat zu verlassen, hat er begriffen, wie wichtig Freiheit und Eigenverantwortung für die Freude am Leben sind.
Quelle: Freiheit.org
Das Buch erinnert anfangs erstmal an Mark Twains „Die Abenteuer des Huckleberry Finn“ und dürfte wohl genre-technik daran angelehnt sein. Episodenhaft trifft Jonathan auf verschiedene Person in beispielhaften Situationen, anhand denen der Unsinn des Staates vereinfacht näher gebracht wird. Vieles davon ist sehr bildhaft und wirkt für einen erwachsenen Etatisten völlig absurd. Für Kinder dagegen werden die Prinzipien rund um für sie eigentlich kompliziertere Themen wie Subventionen, Zoll, Regulierung etc. vereinfacht erklärt.
Ein Beispiel ist, wie der Zoll erklärt wird: Gullible kommt an die Grenze einer Stadt. Die Grenzen sind fast unüberwindbar und Jonathan hat große Schwierigkeiten, über die Felsbrocken und ähnlichem zu steigen. Der Weg aus der Stadt hinaus dagegen ist eine asphaltierte Straße, auf der es allerdings verboten ist, hinein in die Stadt zu gehen. Import wird erschwert und im System (Stadt) fragen sich die Leute, warum diverse Produkte so teuer sind. Es lohnt sich – nicht nur dieses Kapitel – selbst zu lesen. Der Link zum Download bzw. zum Buch folgt später.
Wie Sie schon erahnen können, ist das Buch durch seine Bildhaftigkeit und die daraus resultierende Abenteuerstimmung durchaus für Kinder geeignet. Nur gibt es verschiedene Punkte, die die Frage aufwerfen, ob Kinder 1. wirklich verstehen, worum es geht und 2. durchgängiges Interesse daran hätten, das Buch durch zu lesen.
Ich glaube, „Die Abenteuer des Jonathan Gullible“ kann man durchaus Kindern vorlesen oder ihnen zum eigenständigen Lesen geben, da das Setting, die Charaktere, die Geschichte und der Schreibstil allgemein sehr kindgerecht ist. Am sinnvollsten ist es wohl, wenn die Eltern o.ä. das Lesen etwas anleiten und bei Fragen zur Verfügung stehen. Für Erwachsene kann das Buch ebenfalls Sinn machen, da wie gesagt komplexere Themen und vor allem die Absurditäten des Staates deutlich und vereinfacht aufgezeigt werden. So mag der ein oder andere seinen tiefen Aberglauben an den Staat nochmal überdenken.
„Die Abenteuer des Jonathan Gullible“ von Ken Schoolland kann man sich als Buch über den Link am Ende des Beitrags bestellen oder im folgenden per Klick legal über freiheit.org herunterladen:
* Preis wurde zuletzt am 18. März 2020 um 16:35 Uhr aktualisiert
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